Irgendwie merkwürdig inszeniert bis verspielt gegenüber der militärischen Wucht, mit der sich im Irak Kriegsdramen vor aller Augen abspielen, mutete die Inszenierung der Bundesverteidigungsministerin im Waldstück des Bundeswehrübungsplatzes Hammelsburg an.
Jeweils eine Handvoll kurdischer Peschmerga-Soldaten bauten nach Stoppuhr eine kleine Milan-Raketenabschussanlage auf und schoben die Ständer wie ein Fotostativ nach simuliertem Abschuss wieder zusammen. Zur Bekämpfung der Miliz Islamischer Staat (IS) will Deutschland den kurdischen Einheiten im Nordirak 500 Milan-Raketen übergeben. Eine Einheit von zehntausend Kämpfern wird mit zusätzlichem Material und Munition ausgestattet. Mit der Milan können Panzer bis auf eine Entfernung von zwei Kilometer ausgeschaltet werden. Heute wurde im Beisein von van der Leyen die Zeit gestoppt. 1 Minute 40 für Auf- und Abbau des Systems und 70 Zentimeter dicker Panzerstahl sollte durchbrochen und Gerät und Mannschaft in Deckung gebracht sein.
Weil fast alles das, was die Bundeswehr zu bieten und zu geben hat, mittlerweile kaum noch funktioniert, sprach von der Leyen am Ende der Presseerklärung auch von den Kosten der Erneuerung und reißt für 2016 ganz weit das Spendensäckle auf.
Hier ein Audio-Mitschnitt der kompletten Presseerklärung von Bundesverteidigungsministerin Ursula van Leyen in Hammelsburg auf SKK soundcloud
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