Urs Jaeggi ist nicht nur als Verfasser zahlreicher soziologischer Arbeiten hervorgetreten, sondern auch als Autor belletristischer Werke. Sein Archiv befindet sich im Schweizerischen Literaturarchiv in Bern. Seit 1985 ist Jaeggi zudem als Maler, Bildhauer und auf dem Gebiet der Aktionskunst tätig.

Urs Jaeggi im Prima Center Berlin – Foto Jovan Balov
tag traum
tag = suchen und finden, zum Sammeln und Ordnen sehenden Auges mit wachen Sinnen – Kunst ist überall, und Urs Jaeggi kann erkennen ohne nur zu deuten und Kunst zeigen.
traum = automatisches Zeichnen aus dem Unterbewussten, formen und deuten, wissend, was er tut, zeigen was er denkt, vom Kopf über die Hand mit geschlossenen Augen aufs Blatt, das sind einige Arbeitsprinzipien des Künstlers Urs Jaeggi.
In der Tradition von Marcel Duchamp und seinen objets trouvés seit 1913 oder von FLUXUS mit konzeptioneller Lebensnähe seit 1961, untersucht Urs Jaeggi, der auch immer noch ein Soziologe und Analytiker ist, den Alltag und die Spuren und Hinterlassenschaften des Lebens überall, ordnet und deutet sie neu oder anders, erkennt ihre Schönheit und Ästhetik oder gibt Gegenständen durch drehen oder hängen beispielsweise eine neue Bedeutung. Er inszeniert beispielsweise getrocknete Bananenschalen zu bewegten Schattenspielen oder Notationen, nach denen man Musik neu erklingen lassen oder Poesie anders lesen kann.
Mit automatischem zeichnen bringt er tradierte Grundformen aufs Papier, die gezeichneten Köpfe zeigen Vielschichtigkeit und Buchstaben tanzen nach Mustern, die ein neues subjektives Lesen durch eigenes Ordnen der Lettern zu neuen Begriffen und Erkenntnissen beim Betrachter auslösen können. Der Sehende kann damit seine Träumen und sein Unterbewusstsein zu bewusstem Nachdenken und zu Fragen ausformulieren.
Die Ausstellung tag traum zeigt einiges davon.
Rolf Külz-Mackenzie
Urs Jaeggi „Ich mache Musik und male“ TAG TRAUM
Ein Interview mit Matthias von Hoff
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Mehr Informationen über den Künstler auf WIKI
Vernissage 12.10. Dauer der Ausstellung bis 23.10.2013
Urs Jaeggi
Kurator: Rolf Külz-Mackenzie
Zu Gast bei Jovan Balov im Prima Center Berlin – Biesentalerstr. 24 – 13359 Berlin
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